WORKSHOP - TARNUNG UND WALD
Im Wald kann man sich verstecken, im Dickicht Laster und Geheimnisse lassen. Wir Menschen hüllen uns in seine Farben zur Jagd oder zum Krieg. Liegt also in der Tarnung eine List? Ist List durchweg böse? Tarnung bietet Schutz. Für die, die sie brauchen, aber auch genauso für die, die sie missbrauchen.
Das ELLE kollektiv möchte sich dem Thema in einem dreitägigen Workshop mit Jugendlichen aus der Region Landsberg auf dem Gelände der Alten Wache im Frauenwald theatral nähern. Tarnung, oder nennen wir es hier Maskierung, ist auch eines der Grundprinzipien des Theaters und des Rollenspiels. Um einen Charakter darzustellen und zu erkunden. Theater ist also auch ein Schutzraum sowie der Wald. Denken wir nur an unsere eigene Kindheit und die Abenteuer in ihm. So sehen wir diese beiden Räume gerade als besonders wichtig für Heranwachsende an.
Gemeinsam mit den Jugendlichen will sich das ELLE kollektiv an dieses ethisch und inhaltlich sehr gegensätzliche Themenfeld Tarnung heranwagen und dem was ihr zu Grunde liegt: zum Beispiel an Kostümen, Masken und weiteren Werkzeugen. Beim Durchstreifen des historischen Frauenwaldes entdecken wir spielerisch die Gefahren und Potenziale der Tarnung!
Leitung: Elisabeth-Marie Leistikow, Louis Panizza, Luis Lüps
Mit: Siar Hakimi, Laila Maderholz, Sienna Seidl, Jona Volkmann, Emma-Lu Seelhof, Jacob Brendel, Noah Hafner
Franz Hartmann, Kunst hält Wache e.V.
Susanne Greiner
[…]Zweieinhalb Tage lang haben sich acht Jugendliche mit dem Wald und dem Thema ‚Tarnung‘ auseinandergesetzt – „performativ“, betont ELLE-Kollektiv-Mitglied Luis Lüps: also nicht nur theoretisch im Gespräch, sondern auch – und vor allem – durch Handlung. „Wir haben durch Körperarbeit die Selbstwahrnehmung und das Gruppenbewusstsein der Teilnehmer geschult“, beschreibt Lüps. […]
[…]„Die Zuschauer haben alles mögliche spekuliert“, berichtet Lüps. Vielleicht „eine Aktion gegen die Betonisierung der Welt“, die Eroberung der Stadt durch die Natur? – man habe viel hineininterpretieren können. Dem ELLE Kollektiv ging es aber nicht um eine konkrete Aussage, sondern um eine breitflächige Auseinandersetzung der Teilnehmer mit dem Thema Umwelt im weitesten Sinne: die Reaktionen der Zuschauer und die Interaktion mit den Zuschauern als ‚Umwelt‘. Reaktion und Aktion gab es zuhauf: Die Teilnehmer haben ihren Walk durch die Stadt bestens genutzt. […]
Das Projekt wurde gefördert von: