Eine Kino-Theaterperformance über die drei letzten Zeugen des Urknalls
Mit bearbeiteten Texten aus Shakespeare's Macbeth
Offizieller Film-Trailer
Offizieller Theater-Trailer
DER PROLOG ist die Vorgeschichte zu dem im Juli 2021 folgenden Mythos DAS MEDITER.
An einem unauffälligen Spätsommerabend finden drei unheimliche Montagearbeiter-Wesen konspirativ zusammen und legen mit ihrem Floß von einem verlassenen Ammerseeufer ab. Mit an Bord ein merkwürdiges ETWAS. Es scheint sie haben einen Plan...
Mit Live Musik und Blick auf den Ammersee beobachten wir die drei letzten Zeugen des Urknalls, die seit jeher versuchen, die Erde, das Universum und eben All-das, was uns umgibt irgendwie zusammenzuhalten - bei einer All-umfassenden Montagearbeit.
Credits
Konzept: ELLE KOLLEKTIV
Regie: Elisabeth-Marie Leistikow, Luis Lüps
Bühne und Kostüm: Louis Panizza
Film: André Döbert
Live-Musik: Noel Riedel
Film-Musik: Tobias Leitner
Regieassistenz: Franziska Koppmann
Ausstattungsassistenz: Nicole Reichelt
Technische Angelegenheiten: Erwin Kloker
Foto: Yorck Dertinger
Plakat & Website: Paul Putzar
Programmheft: Elisabeth-Marie Leistikow, Felix von Bredow, Mauritz Lüps
Es spielen: Elisabeth-Marie Leistikow, Luis Lüps, Louis Panizza
Statisterie: Janine Shahzad, Ingrid Engl, Linda Erntel, Christa Schuster u.v.m.
Veranstalter: KUNST JETZT e.V.
Produktion: DRITTMITTEL PRODUKTIONEN
Premiere : 02. September 2020
Ort: Schondorf am Ammersee
Das Projekt wurde gefördert von:
Wenn jemand nicht weiß, dass er nichts weiß, dann denkt er zu wissen, dass er weiß was er nicht weiß. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass du's nicht weißt, das weiß ich halt, also kannst du ruhig weiter meinen es zu wissen - mich beeindruckst du nicht!
GRAU LIESCHEN
Als Lieschen, es kann aber auch jedes andere Lieschen sein und muss in keinster Weise so aussehen, wie dieses Lieschen, Nachts - ihre Eltern wussten nichts davon und das machte es so aufregend - am im Mondlicht glitzernden See entlang spazierte und sang, sah sie sie. Sie war ihnen unvermittelt ins Blickfeld gelaufen. Sie hielten in ihrer Aktion inne. Sie schienen etwas auszuhecken, so ertappt standen sie, die Luft anhaltend, starr da. Doch dann kicherte eins, dann das Andere und schließlich auch das Dritte. Als Lieschen am nächsten Tag erwachte, war alles in heller Aufregung. Etwas war über Nacht passiert...
Felizitas Bork, Franz Hartmann, Linda Schendel, Sina Setzer, Gaby Höpfl-Schlüter, Mauritz Lüps, Aaron Schromm, Nicolai Kovac, Alina, Levi und Felix von Bredow, Andreas Enst und Café Forster, Amadeo Panizza, Luzius Kloker, Eckart und Eva Lüps, Jan von Thülen, Helga Gall, Brix Rasenberger, Ursula Schendel, Adela und Leopold Ploner, Sibylle Reiter, Gregor Netzer, Daniel Schauf, Herrik Hondele
Presse
BAYRISCHER RUNDFUNK, Bayern 2 Radion, Sendung Kulturleben
3. September 2020, Roland Bisswurm
[…] Eine Szene, gespenstisch wie im Krimi, vielleicht in einem von Hitchcock, oder Shakespeare: es regnet
Bindfäden, Wind bläst; die See, hier: DER Ammersee...liegt merkwürdig still in dieser rabenschwarzen Nacht.
Ein Auto braust heran: aus steigen drei seltsame Gestalten: eine Mischung aus Muppets und Mangas.
Vielleicht: Außerirdische?
[…] das Theaterkollektiv ELLE […] läßt drei seltsame Gestalten: den Erleuchthund, die blondierte Stierin und
das Meditier ETWAS im See versenken, etwas amorphes, vermutlich nicht besonders Wertvolles, […]
[…] Sie umgarnen sich, tanzen rituelle, sagen wir, Veitstänze, auch auf einem Floß draußen auf dem See
hinter einer Leinwand, auf der Blitze zucken, animierte Polyamorphe wabern und bald ist der Zuschauer
mittendrin in der kompletten Illusion : schüttet es augenblicklich hier draußen wirklich?
Sind die Lichter am Seeufer echt?
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
3. September 2020, Armin Greune
[…] Das Spiel mit der Verunsicherung des Publikums
gehört zum Konzept. So müssen die
Zuschauer bei der Premiere von „Der Prolog“
erst mal eine Weile ausharren, bis das
„Elle“-Kollektiv selbst sein Spiel aufnimmt.
[…] Auf die Zuschauer wartet ein Feuerwerk
skurriler Ideen und Szenen mit Anleihen von
Macbeth bis Cheech & Chong, die Handlung
lässt viel Freiraum für Interpretation. Wie aber
hier „Licht ins Dunkel gebracht“ wird; Bühne
und Kino, Wasser und Weltall, Ammersee und
Universum eins werden, sollte man selbst miterleben.
Vor allem wer Spaß an absurdem Humor
hat, darf sich die Gelegenheit auf keinen
Fall entgehen lassen und kommt beim kosmisch-
komischen Abenteuer der drei Musketiere
Medi, Milky und Sparky mit Graulieschen
bestimmt auf seine Kosten.
KREISBOTE
03. September 2020, Susanne Greiner
[…] Ungeheuer ... kommen die, wenn die Vernunft nicht über die Fantasie wacht? Oder wenn Vernunft frei ist – und sich ihre Ungeheuer erträumen darf? Eine Frage, die sich das Schondorfer Elle Kollektiv in der Theatertrilogie „die schlafende Vernunft“ stellt.
[...] Vernunft und Rationalität sollte der Zuschauer im „Prolog“ nicht an vorderste Stelle setzen. Wichtig sind Assoziationen, ein Aufnehmen des Gesehenen, ohne es gleich in Schubladen zu stecken. [...] Fantastische Bilder besetzen Netzhaut und Hirn, machen den Kopf frei von der Gewohnheit und offen für bisher nicht ‚Gedachtes‘ – wie auch immer das funktionieren mag.
[…] „Das Etwas birgt seine Wahrheit in sich“, informiert das Kollektiv. Eine Wahrheit, die jeder selbst finden darf, Spekulationen herzlich willkommen. Was diese Wahrheit sein mag, will der dritte Teil der Trilogie enthüllen. Ob Kants ‚Ding an sich‘ da rumgeistert? Irgendein Schriftsteller verortete es ja als Grau in einer Ecke liegend. Das letztendlich ‚Enthüllte‘ wird eher nicht ins Korsett der Begrifflichkeiten passen.
[…] das, was die Schauspieler Elisabeth-Marie Leistikow, Luis Lüps – beide auch für die Regie verantwortlich – und Louis Panizza ans Ammerseeufer und schließlich auf den See zaubern, ist im beidseitigem Wortsinn fantastisch: fantastisch gut und fantastisch irreal. Allein die Kostüme (Panizza) lassen die Mundwinkel zucken, während im Hirn Verwunderung tobt.
[…] Immersiv wird das ganze Umfeld bespielt: Ein Pickup mit dem ‚Etwas‘ auf einer Art Odysseus-Floß fährt von hinter der Bühne ans Ufer, die Drei starten mit dem Floß auf den See und verschwinden hinter einer Leinwand – auf der ein Film über die Reise der Urknallzeugen abgespielt wird.
[…] Die Gedanken hinter dem Gezeigten mögen obskur, teilweise nicht nachvollziehbar sein.Und warum, zum Teufel, spaziert ‚Grau Lieschen‘ „am im Mondlicht glitzernden“ See entlang? Nicht entscheidend […] Letztendlich geht es um das, was sich jedem einzelnen im Gesehenen eröffnet. […] Die verfremdete Ästhetik des Ammersees, die schlicht ‚schönen Bilder‘ in vollen Zügen aufnehmen […] Das Ergebnis sind Sinneseindrücke, die bleiben. Und Vorfreude auf nächste Jahr und auf das „Meditier“ erzeugen.